VORRATSDATENSPEICHERUNG – „nur“ ein datenschutzrechtliches Problem?

Ab 2010 ist es nun soweit: die sogenannte „Vorratsdatenspeicherung“ tritt in Kraft. Damit werden seitens der Telekommunikations- und Internetanbieter sämtliche Verbindungsdaten ihrer Kunden gespeichert und sind den Behörden „auf deren berechtigten Verlangen hin“ zu übermitteln.

Ob es sich nun um SMS, Mail oder Telefonate handelt – alles soll und wird gespeichert werden. Sozusagen als Präventivmaßnahme gegen Verbrechen.

Schlagartig wird dadurch die verfassungsrechtlich gewährte Beweislast umgekehrt – aus bis dato unbescholtenen Bürgern werden nun allesamt „Verdächtige“. Wer die verschiedensten Informationen, die Vorratsdatenspeicherung zu umgehen in die Tat umsetzt – macht sich erst recht verdächtig!

Alles unter dem Deckmantel der Verbrechensbekämpfung – aber mal ganz ehrlich: wie viele Terroristen sind lustig pfeifend mit ihren Bomben bisher bei den verschärften Flughafenkontrollen dingfest gemacht worden. So cirka….Null?

Es begann alles damit, dass man nach dem 11. September verletzbar erschien. Etwas bis dato Unvorstellbares ist geschehen! Die Initiatoren des Terrors bedienen sich der berechenbaren Vorgehensweise der westlichen Staaten – und lassen diese die Angst vor neuen Anschlägen, die Angst, dass wieder „etwas“ passiert – nie zum Erliegen kommen. Ohne deren Zutun haben die „Väter des Terrors“ willige Handlanger gefunden, die deren Botschaft immer stärker in die Köpfe der Menschen der (freien?) Welt transportieren. Wer hat also letztlich gewonnen?

Seit Jahren schon werden alle möglichen und unmöglichen Daten von uns gesammelt – der gläserne Mensch ist schon längst Realität. Doch bislang wollte man zumindest glauben, dass es nicht so sein KÖNNE – nun werden wir eines besseren belehrt. Während wir uns an „Big Brother“ erfreuen, sind wir selbst bereits mitten „im Spiel“.

Habt ihr euch schon mal futuristische Filme aus den 60er,70er und 80er Jahren angeschaut: nahezu allen ist eines gemeinsam: in der Zukunft gibt es eine allumfassende Überwachung – nun: die Zukunft beginnt jetzt!

Die Würde des Menschen ist unantastbar –
welch schöner Satz einer ehemals freien Welt!

Links zum Thema:

Vorratsdatenspeicherung – eine sicherheitspolitische Sackgasse: Link

Nein zu Internet- und Telefonüberwachung: Link

Parlament zum Thema Vorratsdatenspeicherung: Link


    

20 Gedanken zu „VORRATSDATENSPEICHERUNG – „nur“ ein datenschutzrechtliches Problem?

  • 16. November 2009 um 15:54
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    *ggg*@ mein_pc: hab mich falsch ausgedrückt:die Provider wissen, wer die Seitenbetreiber sind (wenn ich schon nicht direkt den Seitenbetreiber ausfindig machen kann, dann denjenigen, wo die Seite gehostet ist) – und können dann den Vertrag kündigen bzw. die besagten Seiten sperren.
    Und das ist um ein vielfaches leichter, als tonnenweise sinnlose Daten zu sammeln…

    Antwort
  • 16. November 2009 um 16:10
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    Ich frage mich schon die ganze Zeit wo will man unsere ganzen Daten speichern???
    Tonnenweise Daten wo hin damit???

    Antwort
  • 17. November 2009 um 09:57
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    Du hast schon recht Fred… aber die „Gegenseite“ ist auch nicht dumm, daher ist das Aufspüren in der Parxis nicht so einfach, wie sich der Otto-normal-Verbraucher das vorstellt. Denn gerade Kindpornos gehen über etliche Proxies ;-)
    Ich glaube halt, wenn ich Vorratsdatenspeocherungen habe, kann ich später dann leichter zugreifen. Ob das so stimmt, weiß ich natürlich wieder nicht *ggg*

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  • 17. November 2009 um 14:11
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    Genau, wer derartiges plant wird sich vermutlich Server und Zugang irgendwo in fernen Nirwana besorgen – die dortigen Betreiber sind zur Vorratsdatenspeicherung nicht verpflichtet –> wie soll dies also dem ausgesprochenen Ziel dienlich sein?
    Indem ich also den Lurch der hiesigen Betrachter „austrockne“? – nun, die werden sich vermutlich genauso andere Zugangsmöglichkeiten erschaffen. Und auf der Strecke bleibt: Otto Normalverbraucher.

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