Lehrerstreik in Sicht?

Österreichs Lehrer sollen um 2 Stunden pro Woche mehr arbeiten,
für das gleiche Geld?
Was ist das nun wieder für ein Schabernack den sich
Unterrichtsministerin Claudia Schmied da ausgedacht hat?

Ich dachte der Fasching ist vorbei?
Also das ist doch nur mehr zum Kopfschütteln.
Den Lehrern wird das über Medien mitgeteilt???

Elternvertreter unterstützen diese Idee,
ja fein endlich mal wieder was über das WIR uns aufregen können!
Mir kommt das ganze vor wie ein Kasperltheater.

Von mir aus sollen sie streiken, denn über Medien zu erfahren
das ich ab Herbst fürs selbe Geld
um 2 Stunden länger in der Klasse stehen muss
ist schon eine Frechheit!

Auf alle Fälle wird das so sicher nicht akzeptiert,
von der Gewerkschaft, zu recht!


    

Gertrude

Kaum hätte ich mir das Träumen lassen - Ich kann es kaum fassen! ...

83 Gedanken zu „Lehrerstreik in Sicht?

  • 14. März 2009 um 10:08
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    Fred,

    ich lade Sie herzlich ein einmal eine Woche „Lehrer zu spielen“, denn offensichtlich ist das gar nicht so schwer. Uns mit der Jugendkriminalität in Verbindung zu bringen finde ich nur zum schmunzeln. Kinder haben auch Eltern und die kümmern sich leider immer weniger um ihre Kinder. Das hat nichts damit zu tun, dass sie keine Zeit haben. Denn auch früher hatte die Leute viel zu tun (z.b. auf Bauernhöfen, wenn die Frau plötzlich zur Alleinerzieherin wurde, weil der Mann im Krieg gefallen ist,…), aber trotzdem hatten die Kindern Alltagsqualifikationen, die heute bei vielen Kindern fehlen.

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  • 14. März 2009 um 11:14
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    Danke Alexandra für Deine Sicht – aus Lehrer!
    Ich kann Dich voll und ganz verstehen.
    Habe selber in der Familie eine Lehrerin, Volksschule,
    diese Lehrerin hat lange gewartet auf eine Fix-Anstellung,
    nun hat Sie sie. Ich bin in vielen Punkten Deiner Meinung.
    Aber die Volksseele kocht, wegen der Streikdrohung.
    Das merke ich jeden Tag, nicht nur hier auf Unserer Seite!
    Nein, überall sogar beim Einkauf oder in der Trafik usw.
    LG Gertrude

    Es ist derzeit überhaupt nicht möglich vernünftig zu argumentieren, denn das hat die Ministerin verbockt.
    Ohne Verhandlungen würde ich mir das auch nicht gefallen lassen!
    Da bekommen die Lehrer eine vor dem Latz geknallt,
    friss Vogel oder stirb, mit dieser Vorgehensweise wundert mich persönlich nichts mehr.

    Ich verstehe auch die Stimmen dagegen, nur ist es wirklich wahr?
    Glaube nicht das man alle Pädagogen in einem Topf werfen sollte.

    So meine Lieben jetzt habe ich mich in die Nesseln gesetzt,….

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  • 14. März 2009 um 13:23
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    @alexandra:
    Vielen Dank für die Einladung – diese nehme ich liebend gerne an.
    Im Gegenzug dazu lade ich Sie ebenso herzlich ein, eine Woche meinen Job zu machen – danach können wir uns ausgiebig austauschen…
    Finden Sie es selbst nicht etwas komisch, dass alles, was negativ zu sein scheint, seitens der Leherschaft auf andere abgewälzt wird – die sogenannten Belastungen jedoch ausschließlich bei den Lehrern liegen sollen?
    Ich hatte noch das Glück, die Schule besuchen zu können, als es WIRKLICHE Lehrer gab – und soll ich Ihnen was verraten? Der genaue Betrag, den meine Eltern für mich und meine Schwester an Nachhilfestunden ausgegeben haben war: 0,- (in Worten: Null) – heute entspricht das ziemlich genau der Anzahl der Eltern, die ich kenne, die KEINE Nachhilfe für die Kinder bezahlen müssen – ach ich vergass – dass wird sicherlich nicht an den heutigen Lehrern liegen….

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  • 14. März 2009 um 15:45
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    Fred,

    da ich in der Privatwirtschaft gearbeitet habe bevor ich Lehrerin wurde, habe ich eine gute Vergleichsmöglichkeit. Mich würde interessieren welchem Beruf Sie nachgehen und ob sie Kinder haben, die schulpflichtig sind.
    Ich unterrichte im Pflichtschulbereich und bin sicher eine WIRKLICHE Lehrerin. Ich finde es unmöglich, dass Sie einen gesamten Berufsstand so in den Dreck ziehen. Das finde ich unfair und niveaulos.

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  • 14. März 2009 um 19:13
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    Vorweg einmal machen die Lehrer den Berufsstand unmöglich – und nicht die für diesen Unsinn zahlenden Staatsbürger.
    Unbestreitbar ist es, dass es sicherlich LehrerInnen gibt, die diesen Beruf mit „Leib und Seele ausfüllen“ – nur stellt sich für mich die Frage, ob diese dann das als „Job“ betiteln.
    Meine Kinder sind noch nicht schulpflichtig, wobei ich mir GANZ genau überlege, ob ich diese Lehrkörpern anvertrauen würde, die Kindern ihre Meinung aufzwingen wollen (während dieser Aktion nicht nur einmal geschehen – siehe Vorkommentare!) – ob ich diese augenscheinlich gefrusteten Staatsdienern „zur Verfügung“ stellen möchte.
    Niveaulos erachte ich die Vorgehensweise der Lehrergewerkschaft und der Lehrer – diese sogenannten „Dienststellenversammlungen“ waren ein absoluter Angriff sowohl auf die Geldbörse als auch auf die Nerven der Eltern.
    Denn eines sollte schon festgehalten werden: Lehrer sind aus Steuergeldern bezahlte Beamte/Vertragsbedienstete – nicht mehr und nicht weniger. Deren „Arbeitgeber“ ist das österreichische Volk – die Lehrerschaft wendet sich nicht ausschließlich gegen die Unterrichtsministerien (als vom Volk eingesetze Vorgesetze) – sondern gegen JEDEN einzelnen, der schulpflichtige Kinder hat.
    Und ich finde es absolut in Ordnung, wenn Steuergelder gespart werden – und je mehr die Lehrer mit Streik drohen, umso mehr Zustimmung erfolgt von meiner Seite!
    Dass sich die Lehrerschaft bzw. deren Gewerkschaft jetzt als „die letze Bastion“ eines „daniedergehenden Bildungswesen“ darstellen möchte entbehrt jeglicher Grundlage – dafür werden durchaus andere bezahlt.

    Und ich verrate Ihnen noch etwas: in meinem Bekanntenkreis sind einige Lehrer – nebenbei arbeiten diese noch in Werbeagenturen, als Buchhalter u.ä. – während der sogenannten „Vorbereitungszeit“ – man muß nicht Lehrer sein, um zu wissen, dass hier einiges schief läuft – leider jedoch auf Kosten der Allgemeinheit!

    Antwort
  • 14. März 2009 um 20:11
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    Also ich kann ja nur für mich sprechen und ich nehme meine Vorbereitungszeit sehr wohl ernst, ich arbeite jeden Abend 4-5 Stunden für meinen Unterricht, nachmittags kümmere ich mich um meine eigenen Kinder, also wenn ihre Bekannten Zeit haben Nebenjobs zu erledigen zweifle ich an ihrer Qualität und DAS ist etwas, dass ich fordere: Kündbarkeit der Lehrerinnen und Lehrer. Denn die schwarzen Schafe, die nichts vorbereiten, die schlechte Arbeit leisten tragen zu unserem Ruf bei. Ich bin auch gerne bereit zwei Stunden mehr mit meinen Schülerinnen und Schülern zu verbringen. Ich rege mich nur auf, weil mein Job im Herbst auf dem Spiel steht. Das ist doch wohl nachvollziehbar, oder?

    Aber Sie scheinen in Ihrem Job, den Sie nicht bekannt geben können/wollen, unzufrieden zu sein und nützen uns als Ventil.

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  • 15. März 2009 um 05:12
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    @alexandra:Vorweg- ich bin keinesfalls mit meinem Beruf unzufrieden – eher das Gegenteil.
    Um jedoch auch diese Neugier zu befriedigen: ich bin Verkaufsleiter in einem europaweit tätigen Unternehmen. Dadurch habe ich tagtäglich sowohl mit den verschiedensten Unternehmen als auch Menschen zu tun-ich lerne ebenso täglich neue Perspektiven und Anschauungsweisen kennen – und justiere bei Bedarf die meinigen nach. Aufgrund meiner Tätigkeit bin ich sowohl aktiver Zuhörer als auch Lösungsanbieter. Und ebenso weiß ich, was es bedeutet rund um die Uhr „da“ zu sein:Wochen mit 60 und mehr Stunden sind keine Seltenheit, Calls am Wochenende ebenso nicht, verschobene Urlaubstage (da es nahezu unmöglich zu sein scheint 2-3 Wochen „am Stück“ nicht da zu sein) aufgrund vorrrangigerer Begebenheiten ebenso.
    Ich mache jedoch meinen „Job“ mit Leib und Seele – Burn Out? Überlastung? – kenne ich nicht. Ab dem Zeitpunkt, wo ich das Gefühl hätte, ich fühle mich unwohl, bin unzufrieden, es macht mir keinen Spaß mehr – ich würde sofort ein anderes Betätigungsfeld suchen & finden.
    Und wenn jetzt jemand hört: wow – 60 Stunden, Wochenende, kein wirklicher Urlaub – das ist die eine Seite. Es gibt Wochen und Tage, die unverschämt kurz sind – ich kann die Zeit weitgehend selbst einteilen. Denn am Ende eines Monats zählt nur das Ergebnis – danach werde ich bemessen.

    Und ich glaube Ihnen alexandra, dass Sie mit Enthusiasmus und Freude an Ihre Aufgaben gehen – ich kann mir vorstellen, dass Sie sich neues einfallen lassen, um in diesem Fall Ihre Kunden (=Kinder) zu fesseln und zum Lernen zu bewegen – und ich verstehe, wenn Sie sich persönlich angegriffen fühlen. Jedoch: Sie scheinen (noch) die berühmte „Ausnahme von der Regel“ zu sein. Sie sagen auch, bereit zu sein, 2 Stunden mehr zu unterrichten und sind auch für die Kündbarkeit der Lehrer.
    Meine Meinungsäußerungen sollen solche Menschen nicht treffen – ich wende mich gegen die „Alteingesessenen“, die Pfründeritter und Sesselkleber. Ich bin gegen jedes reflexartige „Nein“ ohne fundierte Argumente.

    Jeder von uns spürt, dass mit unserem Bildungssystem was nicht stimmt. Dazu tragen jedoch auch die (nebenjobbenden) Lehrer dazu bei – und drohen dann mit Streik. DAS ist es, was ich nicht verstehe – nicht verstehen kann und will!

    Neben eines Nachweises der Tätigkeiten wäre ich auch für ein abgeändertes Entlohnungssystem: Lehrer, die nachweislich besser augebildete Kinder „ins Leben entlassen“ sollen mehr bekommen – die anderen weniger. Dies würde eventuell zu einem Leistungsansporn führen – und Lehrer wie Sie ev. fördern! Und es würden „die anderen“ um deren Job fürchten.

    Antwort
  • 15. März 2009 um 10:34
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    danke Fred für dieses tolle Statement. Da fühle ich mich persönlich etwas besser. Unser Schulsystem gehört reformiert, da bin ich ganz Ihrer Meinung. Burnout kenne ich auch nicht. Ich will nur, dass meine 40-50 Wochenstunden Arbeit „gesehen“ werden und da finde ich auch 1.370 Euro nicht zu viel Gehalt. Eine Freundin von mir arbeitet 25 Stunden im Büro, lässt nach Dienstschluss den Kuli fallen und verdient 1000 Euro.

    Ich gebe Ihnen auch damit recht, dass man sich ein neues Betätigungsfeld suchen muss, wenn man sich unwohl fühlt und unzufrieden ist. Jammern und nichts ändern ist sicher nicht der richtige Weg.

    Antwort

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